Fühlst du dich gestresst oder ausgebrannt? Dein Arzt findet keine Ursache?
Möchtest du mehr Freiheit und Leichtigkeit in deinem Leben? Dann solltest du unbedingt weiterlesen.
Heute sprechen wir mit Dr. med. Ingfried Hobert, ein erfahrener Ganzheitsmediziner und Ethnomediziner.
Er konzentriert sich auf die Behandlung von Zivilisationskrankheiten wie Burnout und Stress.
Neugierig? Dann lies weiter!
(Den Link zum gesamten Interview auf YouTube findest du am Ende dieses Blogartikels.)
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Krüger: Lieber Ingfried, du bist Ethnomediziner. Du sagst immer, du verknüpfst die Weisheitslehren der Kulturvölker, die du bereist hast, mit der modernen westlichen Medizin. Kannst du für die Zuschauer, die dich bislang noch nicht kennen, einmal kurz erklären, was das überhaupt bedeutet, Ethnomediziner zu sein? Und bei welchen Kulturvölkern bist du überhaupt gewesen? Was hast du mitgebracht?
Dr. Hobert: Ja, also, Ethnomedizin beschäftigt sich mit dem, was Menschen in verschiedenen Zeiten und Kulturen in den letzten zwei- bis dreitausend Jahren hervorgebracht haben. Dies dient zum Wohle ihrer sozialen Gemeinschaft und ihres Stammes. Es wurde beobachtet, welche Nahrungsmittel den Menschen in der jeweiligen Region gut tun und welche Heilpflanzen das Leben stärken. Über die Zeit wurden viele Entdeckungen gemacht. Heilpflanzen wurden immer mehr erforscht, und wir haben herausgefunden, welche Wirkungen sie in welchen Mengen haben. Das hat zu einem wundervollen Wissen geführt, das uns heute zur Verfügung steht und uns aus verschiedenen Krankheiten herausbringen kann.
Krüger: Du sprichst ja immer von einer „Schatzkiste der Weltmedizin„. Du hast Rezepturen von allen Kontinenten mitgebracht, die über Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende, überliefert sind. Erzähl uns mehr über deinen Praxisalltag. Du behandelst ja in erster Linie moderne Zivilisationskrankheiten. Was sind deine Beobachtungen in den letzten Jahren, und wie wendest du diese natürlichen Rezepturen an? Und mit welchem Erfolg?
Dr. Hobert: Ein Teil meiner Praxis hier am Steinhuder Meer konzentriert sich auf die asiatische Medizin, insbesondere auf die tibetische und chinesische Medizin. Diese sind spezielle Schwerpunkte für mich, da ich mich damit über 20 bis 25 Jahre sehr intensiv beschäftigt habe. In meiner Diagnose verwende ich die Puls-, Augen- und Zungendiagnose als wertvolle diagnostische Kriterien. Ich berühre die Menschen auch physisch und lasse meine Intuition und Erfahrung in die Diagnose einfließen.
Ich habe beobachtet, dass ich inzwischen oft in sehr müde und leere Augen schaue. Gleichzeitig spüre ich, dass der Puls der Menschen sich erhöht hat. Vor einigen Jahren lag ein normaler Puls noch zwischen 60 und 65, vielleicht 68. Heute gibt es kaum noch Menschen mit einem Puls unter 70. Das zeigt, dass die Menschen zunehmend unter Stress stehen.
Früher löste ein Säbelzahntiger im Busch eine Adrenalin-Ausschüttung aus. Heute sind es Gedanken und Sorgen, die das gleiche bewirken. Dies führt zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie erhöhtem Blutzucker, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.
Der Vagusnerv kommt kaum noch hinterher, um das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies führt zu einer ständigen Übersäuerung und einer Überschüttung des Systems mit Adrenalin und Cortison. Das erhöht den entzündlichen Druck auf das System.
Wenn dann noch eine ungünstige Ernährung hinzukommt, entsteht eine toxische Suppe im Darm. Diese kann zu verschiedenen Autoimmunprozessen führen, die wiederum chronische Entzündungen verursachen.
Zu diesen Faktoren kommen noch weitere wie Elektrosmog, Feinstaub, Pestizide und Schwermetalle hinzu. Diese schleichenden Entzündungsprozesse können unser Leben um etwa 10 bis 15 Jahre verkürzen.
Um diesem Problem zu begegnen, planen wir einen Online-Workshop, in dem wir uns intensiv mit dem Thema „Silent Inflammation„ beschäftigen werden. Wir werden diskutieren, wie man vorbeugend wirken kann und was man gegen bereits bestehende schleichende Entzündungsprozesse tun kann.
Krüger: Wenn dann auch noch Bewegungsmangel hinzukommt, weil ich keinen körperlichen Ausgleich finde, dann addieren sich all diese Faktoren. Der Körper kann das nur bis zu einem gewissen Punkt ausgleichen. Du hast aber gesagt, dass insbesondere die subjektiv wahrgenommene Angst, die wir täglich in den Medien konsumieren, der moderne Säbelzahntiger ist. Wir haben kaum Möglichkeiten, hier einen Ausgleich zu finden.
Dr. Hobert: Genau, und deshalb sind wir jetzt gefordert, in einem ganzheitsmedizinischen Konzept eine hoffnungsvolle Zukunft zu gestalten. Ich nenne das die „Neue Medizin der Hoffnung„. Die heutige Medizin ist zunehmend von Angst dominiert. Oftmals beobachte ich, dass viele Ärzte ebenfalls von Angst getrieben sind. Sie haben die Sorge, nicht genug Untersuchungen gemacht oder Medikamente verschrieben zu haben. Das führt dazu, dass in Deutschland deutlich mehr Untersuchungen und Medikationen vorgenommen werden, als eigentlich nötig wären.
Die Angst des Arztes, nicht genug getan zu haben, spiegelt sich auch in der Behandlung des Patienten wider. Manchmal werden sogar riskante diagnostische Maßnahmen ergriffen, ohne die potenziell schädlichen Auswirkungen zu berücksichtigen, etwa durch den Einsatz von radioaktiven Kontrastmitteln.
Krüger: Das ist ein interessanter Punkt. Viele Zuschauer denken vielleicht, der Arzt wird schon seine Gründe haben. Die etwas kritischeren unter uns könnten denken, es gehe um zusätzliche Abrechnungen. Aber das Thema Angst ist vielen neu. Es ist wichtig zu realisieren, dass auch der Arzt in diesem Angstfeld gefangen sein kann.
Dr. Hobert: Ganz sicher, es geht hier nicht um Geld. Es ist einfach so, dass Ärzte darauf trainiert sind, maximal auf Nummer sicher zu gehen. Das Ziel ist, die eigene Existenz nicht zu gefährden, falls es Beschwerden geben sollte. Dieses Verhalten führt jedoch oft zu unnötigen Ängsten bei den Patienten. Manchmal malen junge Ärzte, die gerade aus der Klinik kommen, den schlimmsten Ausgang für Krebspatienten aus. Das ist in der heutigen aufgeklärten Zeit nicht mehr notwendig und führt nur zu mehr Angst.
Es gab vor drei Jahren einen Bericht im „Deutschen Ärzteblatt“ mit der Überschrift „Wenn Ärzte Patienten totreden„. Der Bericht untersuchte, wie viele Patienten am selben Tag gestorben sind, nachdem ihnen eine schlechte Diagnose präsentiert wurde. Das ist wirklich erschreckend. Man könnte stattdessen auch sagen: „Ich sehe hier entzündliche Veränderungen im Gehirn. Entzündungen können sich ausbreiten, aber sie können auch wieder verschwinden. Lassen Sie uns Maßnahmen ergreifen, um diese Entzündungsprozesse einzudämmen.“
Diese Formulierung hat eine ganz andere Qualität. Sie richtet den Patienten auf Gesundheit aus, statt ihm einen Stempel aufzudrücken wie „Du bist ab heute Hypertoniker“ oder „Du bist Rheumatiker“. Solche Bezeichnungen sind wie ein Korsett, sie engen den Patienten ein und nehmen ihm die Chance, nach den Ursachen seiner Beschwerden zu suchen. Stattdessen wird ihm gesagt, dass genügend Medikamente vorhanden sind, um seine Symptome zu behandeln. Das ist jedoch nur eine bürokratische Verwaltung der Krankheit und keine Heilung.
Es ist heute sehr hilfreich, wenn Menschen die Beipackzettel ihrer Medikamente lesen. Die Nebenwirkungen sind der Preis, den man für die Behandlung bezahlt. Wenn jemand seine Ernährung nicht ändert, wird es kein gutes Ende nehmen. Erstaunlich ist, dass viele Menschen lieber sterben, als etwas in ihrem Leben zu verändern.
Krüger: Du sprichst von der „Medizin der Hoffnung“. Was beinhaltet das? Du sagst, es gibt insgesamt fünf Säulen, auf die sich deine Medizin der Hoffnung stützt. Kannst du uns diese kurz vorstellen?
Dr. Hobert: Natürlich, die erste Säule ist die Heilung durch unsere Ernährung. Es ist wichtig, dass wir wissen, welche Nahrungsmittel entzündungsfördernd und welche entzündungshemmend sind. Wir müssen uns bewusst sein, dass 80% aller Menschen heute an den Folgen chronischer Entzündungen sterben. Durch entsprechende Maßnahmen können diese Entzündungen eingedämmt werden. Leider müssen wir sagen, dass wir in Deutschland das schlechteste Essen in Europa haben. Aber es ist auch die Bevölkerung, die dieses schlechte Essen in unglaublicher Masse nachfragt. Wer einmal im Supermarkt ist, wird schnell feststellen, dass 80% der Nahrungsmittel entzündungsfördernd sind und somit ein leidvolles, kürzeres Leben fördern.
Die zweite Säule ist die Heilung unserer Stressregulation. Wir brauchen Zeiten des Rückzugs und der Innerlichkeit, um unseren inneren Anker zu finden. Nur so können wir erkennen, wann es genug ist, und Zufriedenheit finden. Es geht darum, aus einem Bewusstsein der Fülle und aus einem Vertrauen ins Leben heraus entspannter zu sein. Man kann den Vagusnerv durch spezielle Übungen und Meditation aktivieren. Ich habe dazu auch das Buch „Mantra Medizin„ geschrieben, in dem die Ergebnisse einer großen Studie mit 15.000 Menschen präsentiert werden. Diese Studie zeigt, dass die Ergebnisse der Meditation besser sind als jedes Medikament, das jemals auf den Markt gebracht wurde. In meiner Praxis messe ich seit sieben Jahren die Meditationstiefe mit einem speziellen Stress-EKG. Ich sehe genau, wie sich die Atmung auf den Vagusnerv auswirkt und welche Meditationstechniken sinnvoll sind.
Wir können natürlich die Entzündungswerte immer wieder überprüfen. Je entspannter ein Mensch ist, desto niedriger sind seine Entzündungswerte. Ich sehe das auch bei den Infusionen, die wir geben, um den Vagusnerv zu stärken oder bei hochdosierten Kurkuma-Infusionen für Krebspatienten. Entspannte Menschen haben ein hellrotes, „fröhliches Blut“, wie ich es nenne. Das liegt daran, dass sie tiefer atmen und mehr Sauerstoff im Blut haben. Gestresste Menschen hingegen haben fast schwarzes Blut.
Die Heilung unserer Ernährung und die Heilung unserer Stressregulation sind zwei wichtige Säulen. Die dritte ist die Heilung des Immunsystems. Wenn Stress entsteht, werden Antikörper produziert. Wenn es aber keinen Kampf gibt, sind zu viele Antikörper im System. Diese richten sich dann gegen den Körper selbst, besonders wenn auch noch ein negatives Mindset dazu kommt. Das führt zu Entzündungen und Autoimmunprozessen.
Die vierte Säule ist die Heilung der Selbstwahrnehmung und der Selbstidentität. Hier spielen Mindset und Glaubenssätze eine große Rolle. Man kann entweder in einem Bewusstsein des Mangels leben oder die Tür zur Herzkohärenz und zum Füllebewusstsein öffnen.
Die fünfte Säule betrifft unsere Beziehungen zu anderen Menschen und zur Welt. Meditation und Sport sind auch hier wichtig. Wie viel Verbindung zur Natur brauche ich? Wie wichtig ist es, mich selbst durch Sport zu spüren? Alle diese Aspekte bilden zusammen die fünf Säulen, an die wir uns schrittweise heranwagen sollten, wenn wir ein sinnvolles und gesundes Leben führen wollen.
Krüger: Das alles zielt darauf ab, wenn ich dich richtig verstanden habe, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Das ist ein ganzheitlicher Ansatz. Er unterscheidet sich stark davon, einfach zum Arzt zu gehen, Symptome zu schildern und dann ein Medikament verschrieben zu bekommen. Es geht um verschiedene Ebenen wie Ernährung, Stressregulation, Immunsystem, Selbstwahrnehmung und auch das „In-Verbindung-Sein“.
Dr. Hobert: Absolut, das hast du sehr schön zusammengefasst. Leider haben viele Menschen die Verbindung zu sich selbst verloren. Sie sind froh, wenn jemand anderes für sie denkt, sei es ein Politiker oder sonst wer. Viele sprechen sogar von sich in der dritten Person, was zeigt, wie sehr sie die Verbindung zu sich selbst verloren haben.
Für die anderen 30 Prozent, die noch in Verbindung mit sich selbst stehen, gilt eine völlig andere Form von Medizin. Sie brauchen Unterstützung und Zuspruch. Ich konnte das während der Pandemie geben und habe viele Menschen getroffen, die sich gesund ernähren und leben. Sie standen vor der Entscheidung, sich impfen zu lassen oder nicht.
Die Menschen, die bei sich geblieben sind, haben einen großen Entwicklungssprung gemacht. Sie haben die soziale Isolation und Missachtung in Kauf genommen, weil sie klar und herzbetont gedacht haben. Ich finde es traurig, dass der Staat sich hier einmischt. Gleichzeitig muss man sagen, dass die Impfung auch Leben gerettet hat. Aber das sollte freiwillig sein.
Mir wäre lieber gewesen, man hätte jedem ein Kneipp-Buch in die Hand gedrückt. Man hätte jeden aufgefordert, jeden Morgen kalt zu duschen und seine Ernährung umzustellen. Die Studien zum Vitamin D sind unglaublich. Menschen, die im Krankenhaus gestorben sind, hatten extrem niedrige Vitamin D-Werte. Ich hoffe, dass wir solche Fehler in der Zukunft vermeiden können.
Krüger: Ich glaube, wir tun gerade genau das, was du angesprochen hast. Wir stellen diese wichtige Verbindung her, auch in Bezug auf den Austausch von Wissen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Du sprachst vorhin über die Angst der Ärzte. Glaubst du, dass diese Angst auch bei Politikern vorhanden sein könnte, was ihr Verhalten erklären würde?
Dr. Hobert: Ja, ich hatte großes Mitgefühl für die Politiker. Sie waren natürlich auch von Angst getrieben. Unser autonomes Nervensystem sucht immer nach Schutz und Sicherheit. Aus dieser Angst heraus haben sich die Politiker in einer bestimmten Richtung zusammengeschlossen. Das hat jeder mitbekommen, und die Presse steht in der gleichen Angst, Leser oder Zuschauer zu verlieren. Es war wirklich eine Pandemie der Angst. Sie hat uns alle zum Rückzug gezwungen, was grundsätzlich nicht schlecht wäre, wenn es nicht so viele Kollateralschäden, vor allem bei den Kindern, gegeben hätte.
Krüger: Ich stimme dir zu. Die Auswirkungen dessen, was in den letzten Jahren im Bereich Kindergarten und Schule passiert ist, werden wir noch lange spüren. Ich möchte noch kurz das Thema Ernährung ansprechen. Du hast Entzündungen erwähnt. Also, weniger industriell verarbeitete Nahrungsmittel und mehr Omega-3 als Ausgleich zu Omega-6, richtig?
Dr. Hobert: Ja, also Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl sind sehr wichtig. Das Fraunhofer-Institut hat die Schizochytrium-Alge identifiziert, aus der wir EPA und DHA gewinnen können. Interessant ist, dass diese Algenproduktionsanlagen neben CO2-ausstoßenden Schornsteinen stehen. Sie tragen also auch zum Klimaschutz bei. Bei der Photosynthese entstehen Fettsäuren, die wir dringend brauchen. Sie sollten jedoch immer als flüssiges Öl und nicht in Kapselform eingenommen werden. Omega-3 hilft, Entzündungsprozesse einzudämmen.
Ich habe zudem eine Rezeptur aus der arabischen Medizin gefunden, die Entzündungen sehr gut hemmt. Diese Rezeptur enthält Myrrhe, Weihrauch, Kurkuma, Schwarzkümmel, Ingwer und Weidenrinde. Wir messen in der Praxis regelmäßig die Entzündungswerte und stellen fest, dass sie schnell sinken. Diese Rezeptur nennt sich „Inflam-Komplex„. Sie kann gut mit „Darmkraft„ kombiniert werden, einem Produkt, das die Darmflora stärkt.
Krüger: Das klingt sehr interessant. Also der Ansatz ist, nicht nur Symptome zu unterdrücken, sondern an die Ursachen zu gehen. Du hast von hochdosierten Naturmedizin-Rezepturen gesprochen. Was kannst du uns zum Thema Nebenwirkungen sagen? Jede Medizin und jede Impfung hat ja Nebenwirkungen. Wie sieht es bei diesen Naturheilmitteln aus?
Dr. Hobert: Naja, wie bei der Nahrung gilt auch hier: Die Menge macht das Gift. Wenn man zu viel von etwas isst, kann das problematisch sein. Aber in den Studien beschriebenen Mengen haben wir bisher keine Nebenwirkungen beobachtet. Es gibt jedoch Grundregeln, wie die Tageszeit der Einnahme, die man beachten sollte. Zum Beispiel sollte man Omega-3-Öl nicht morgens auf nüchternen Magen nehmen, sondern im Laufe des Tages zu einer Hauptmahlzeit.
In Bezug auf Ginseng oder Astragalus-Wurzel, die bei Erschöpfung und Burnout helfen können, sollte man darauf achten, sie nicht vor dem Schlafengehen einzunehmen. Ansonsten könnte man Schwierigkeiten beim Schlafen haben.
Ein wichtiger Punkt, der mir am Herzen liegt, ist die Selbstwahrnehmung. Viele Menschen nehmen Medikamente ein, ohne zu merken, ob diese ihnen guttun. Manchmal werden Medikamente jahrelang genommen, obwohl sie nur Nebenwirkungen haben. Ich wünsche mir, dass die Menschen kritischer werden und die Notwendigkeit der Medikamente regelmäßig überprüfen.
Es gibt heute Möglichkeiten, selbst zu messen und zu überprüfen, ob ein Medikament wirklich noch notwendig ist. Hier können die tibetische und die chinesische Medizin sehr hilfreich sein. Sie haben sich immer damit auseinandergesetzt, wie wir uns besser fokussieren und konzentrieren können.
Eine der Rezepturen, die ich anwenden würde, ist die chinesische Formel Ziziphus 9. Sie stärkt die Mitte, das Erdelement und, wie man heute sagen würde, den Vagusnerv. Der Vagusnerv spielt eine Rolle bei der Regeneration und Selbstheilung und hilft uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Die zweite Rezeptur ist die Lung-Rezeptur gegen die sogenannte Windkrankheit. Ich habe sie das erste Mal 1999 bei meinem Besuch beim Dalai Lama kennengelernt. Diese Rezeptur hilft gegen die Krankheit des zu vielen Denkens, der ständigen Ablenkung und des „Zuviel da draußen“. Die Tibeter haben hier eine Kernkompetenz entwickelt, um in der Wildnis und Einsamkeit überleben zu können. Sie haben Heilkräuter gefunden, die ihnen helfen, besser und tiefer zu meditieren. Diese Kräuter stärken die innere Souveränität und Erdung.
Krüger: Ich beschäftige mich ja schon seit einiger Zeit mit Ihrer Arbeit und muss sagen, dass ich sehr beeindruckt bin. Es ist nicht nur studienbasiert, sondern auch in der Praxis erprobt. Was ich an Ihrer Arbeit besonders schätze, ist, dass alles Hand und Fuß hat. Es ist nicht nur auf der Basis von Hoffnung, sondern es ist in der täglichen Praxis erwiesen.
Dr. Hobert: Ich bin täglich in meiner Praxis und muss immer das Beste für meine Patienten geben. Dabei beobachte ich ständig, was funktioniert und was nicht. Das hat zur Entstehung von 40 Rezepturen aus der Apotheke der Weltmedizin geführt. Ich wurde 2015 gebeten, diese zu definieren. Dabei musste ich immer wieder prüfen, was sich bewährt hat und was ich guten Gewissens weitergeben kann. Es gibt auch viele Naturmedizin-Methoden, die ich nach jahrelanger Anwendung als ineffektiv eingestuft habe.
Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, betrifft die Mantra-Meditation. Wir haben erstaunliche Fortschritte und Verbesserungen mit Tausenden von Teilnehmern messen können. Das alles geschah ohne Medikamente und Nebenwirkungen. Die Ergebnisse reichen durch alle Lebensbereiche. Von leichterem Knüpfen von Freundschaften bis hin zu einer tieferen Verbindung mit den eigenen Kindern, alles konnte verbessert werden.
Ich habe mich in meinem Buch auch mit den 20 besten Mantren unseres Planeten beschäftigt. Ich habe mit Religionsführern, Yoga-Leitern und anderen Experten gesprochen und meine eigenen Erfahrungen einfließen lassen. Dabei habe ich auch die Heilkraft der Intention und der inneren Ausrichtung berücksichtigt, ganz im Sinne von Joe Dispenza.
Krüger: Das, was du mit den Rezepturen der Naturvölker und den Mantren gemacht hast, würde man wohl als evidenzbasierte Medizin bezeichnen. Du hast wirklich geschaut, was funktioniert und wie man Menschen wieder in die Selbstheilung bringt. Das sind viele hoffnungsvolle Ansätze. Du bietest auch Kuren am Steinhuder Meer an, richtig?
Dr. Hobert: Ja, allerdings gibt es aktuell sehr lange Wartezeiten. Ich empfehle auch unsere 28-Tage-Vagus-Challenge, die ich zusammen mit meinem Freund Remo Rittiner entwickelt habe. Das ist ein sehr kraftvolles 28-Tage-Programm. In Kürze wird dem auch eine Atem-Challenge folgen. Das sind konkrete Angebote, mit denen man in vier Wochen wirklich etwas bewegen kann.
Krüger: Du hast gerade angesprochen, dass man nicht unbedingt zum Steinhuder Meer kommen muss, obwohl es natürlich eine Reise wert ist. Aber es gibt viele Möglichkeiten, wie wir jetzt schon etwas für uns tun können. Ich hoffe, dass wir mit diesem Gespräch auch die Motivation und vielleicht den „Lebenshunger“ unserer Zuschauer und Teilnehmer wecken konnten, selbst aktiv zu werden.
Dr. Hobert: Abschließend möchte ich sagen, dass die „Medizin der Hoffnung und des Vertrauens“ für mich bedeutet, erstmal davon auszugehen, dass alles, was kommt, auch wieder gehen kann. Wir können Rahmenbedingungen schaffen, unter denen Selbstheilung besser gelingen kann. Eine Diagnose ist zwar feststellbar, aber eine Prognose kann sich immer ändern. Darauf zu vertrauen, dass sich eine Prognose ändern kann, ist eine der Grundlagen dieser Medizin der Hoffnung und des Vertrauens.
Krüger: Vielen Dank, Ingfried, für das Schlusswort und für das tolle Gespräch.